
3 Säulen für die Zukunft: Wie funktioniert die Altersvorsorge in der Schweiz?
In der eidgenössischen Republik basiert die finanzielle Absicherung für das Alter oder bei Invalidität auf 3 Säulen: Der staatlichen, beruflichen und privaten Vorsorge.
In Deutschland stellt die zu erwartende Rentenlücke zukünftige Bezieher der gesetzlichen Rente vor ein grosses Problem: Der zu erwartenden Rente steht ein gewohnter Lebensstandard gegenüber, den diese nicht ansatzweise decken kann. Wer nicht privat vorsorgt, für den ist Altersarmut eine existenzielle Bedrohung.
Auch in der Schweiz wird die private Vorsorge immer wichtiger, denn auch hierzulande ist der demographische Wandel ein Faktor, der Auswirkungen auf das Rentensystem hat. Im internationalen Vergleich belegt die Schweiz im «Global Pension Index 2021» den 11. Platz und ist somit nicht in den Top 10 vertreten. Eine globale Studie der UBS zeigt, dass die Schweiz dennoch vergleichsweise gut abschneidet:

Anhand eines fiktiven Beispiels wurde ermittelt, wie hoch die erforderliche Sparquote ist, um die Vorsorgelücke zu schliessen. Für die Studie wurde eine Persona kreiert, die die Systeme vergleichbar machen soll: «Jane ist 50-jährig, alleinstehend und hat ein erwachsenes Kind. Seit ihrem 20. Lebensjahr lebt und arbeitet sie in derselben Stadt. Sie hat ausser während einer dreijährigen Pause im Alter von 30 bis 33 Jahren ständig im Vollzeit-Anstellungsverhältnis gearbeitet und wird dies bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters weiter tun. Heute pflegt Jane einen einfachen, aber komfortablen urbanen Lebensstil. Sie verdient den Medianlohn einer Vollzeitbeschäftigten in ihrer Stadt und geniesst moderate regelmässige Einkommenszuwächse».
Ziel des Schweizer Systems ist es, einen angemessenen Lebensstandard in Alter zu garantieren. Dafür basiert es auf 3 Säulen:

Die 1. Säule ist die staatliche Vorsorge, bestehend aus Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung (AHV), Invalidenversicherung (IV) und den Ergänzungsleistungen (EL). Diese Säule dient der grundlegenden Existenzsicherung im Alter.
Die Pensionskassen, die obligatorische Unfallversicherung und die überobligatorische Vorsorge bilden die 2. Säule. Sie ermöglicht eine angemessenere Beibehaltung des gewohnten Lebensstandards im Alter oder bei Invalidität. Sie bietet auch eine Absicherung der Familie im Todesfall.
Ab dem 25. Lebensjahr und bei einem jährlichen Bruttoeinkommen über CHF 22'050.– wird monatlich ein Beitrag vom Einkommen abgezogen und in die Pensionskasse einbezahlt, um Altersguthaben aufzubauen. Die Finanzierung der 2. Säule erfolgt sowohl durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Als Selbstständigerwerbende(r) können Sie sich der Pensionskasse freiwillig anschliessen. Wer mehr als 8 Stunden pro Woche arbeitet, ist automatisch über den Arbeitgeber unfallversichert.
Die staatliche (1. Säule) und die berufliche (2. Säule) Vorsorge decken nur einen Teil des bisherigen Erwerbseinkommens ab, denn die obligatorisch zu versichernden Leistungen in der 1. und 2. Säule sind durch Beitragshöchstsätze limitiert. Hier greift die 3. Säule, die die Vorsorgelücke durch private Altersvorsorge schliessen soll. Sie ist unterteilt in Säule 3 a und 3b.
Die zweckgebundene Säule 3a geniesst umfassende Steuervorteile: Die Einzahlungen bis zum gesetzlichen jährlichen Maximalbetrag reduzieren das steuerbare Einkommen. Im Jahr 2023 können Sie maximal CHF 7'056.– einzahlen, falls Sie angestellt und einer Pensionskasse angeschlossen sind. Selbstständige, die keiner Pensionskasse angeschlossen sind, können bis zu 20 % des Erwerbseinkommens einzahlen, aber höchstens CHF 35'280.– im Jahr 2023.
Säule 3b vereint alle Vermögenswerte, die nicht schon in der 1. und 2. Säule sowie in der Säule 3a gebunden sind. Zur Säule 3b gehören das Sparen und Investieren für verschiedene Ziele, wie zum Beispiel für ein Auto, Reisen oder die Ausbildung der Kinder. Diese Säule ist nicht steuerbegünstigt, unterliegt jedoch keinem Maximalbetrag.
Verschiedene Anbieter werben mit Säule 3a Produkten. Vom klassischen Sparkonto über Versicherungsprodukte bis hin zu aktienbasierten Anlageformen mit hohen Renditechancen, aber auch höherem Risiko: Wir beraten Sie gern bei der Auswahl der Produkte, die am besten zu Ihrer Lebenssituation, Ihrer Risikobereitschaft und Ihren individuellen finanziellen Zielen passen.
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