Bildungswege für mein Kind: Welche Möglichkeiten bietet das Schweizer Bildungssytem?

Bildungswege für mein Kind: Welche Möglichkeiten bietet das Schweizer Bildungssytem?

Donnerstag, Oktober 5, 2023 Bildungswege Schulsystem Matura Lehre Gymnasium

Nach der obligatorischen Schulzeit stehen dem Kind mehrere Wege offen, die den Grundstein für eine erfolgreiche Berufslaufbahn legen.

Das folgende Schaubild der Schweizer Berufsberatung gibt zunächst einen guten Überblick über die verschiedenen Laufbahnen und deren zu erlangenden Diplomen bzw. Fähigkeitszeugnissen:

Auf einen Blick: Das Schweizerische Bildungssystem.

Die obligatorische Schulzeit in der Schweiz beträgt 11 Jahre. Diese wird in insgesamt 4 Stufen durchlaufen: 

  • Jahr 1 und 2: Kindergarten
  • Jahr 3 bis 5: Primarstufe Klassen 1-3
  • Jahr 6 bis 8: Mittelstufe Klassen 4-6
  • Jahr 9-11: Sekundarstufe Klassen 7-9 (Sek. I) 

In der 5. und 6. Klasse entscheidet sich, ob das Kind die gymnasiale Reife erlangt und seine Schullaufbahn ab der 7. Klasse an einer Gymnasial- bzw. Kantonsschule fortsetzt.

Hierfür ist in einigen Kantonen (z.B. Kanton Zürich) eine Gymnasialprüfung erforderlich. Nur wenn diese bestanden wird, ist eine Aufnahme ans Gymnasium möglich. In anderen Kantonen reichen Empfehlungsschreiben des Lehrpersonals.

I.d.R. findet im 2. HJ der fünften Klasse ein sog. Tendenzgespräch zwischen Eltern und Lehrpersonen statt. 

Wer es nichts ans Lang-Gymnasium (bezeichnet den Gymnasialeintritt nach Klasse 6) schafft, hat später immer noch die Möglichkeit in den gymnasialen Zweig zu wechseln (dann nennt sich dies Kurz-Gymnasium) oder nach der sog. Berufsmaturität die Passerelle-Prüfung abzulegen und damit die Gymnasiale Maturität zu erlangen. 

Diese wiederum öffnet Tür und Tor zur universitären Hochschulbildung und das Kind erlangt das Recht, an einer Schweizer Universität oder Hochschule studieren zu dürfen. 

Einige Studiengänge, wie z.B. Medizin oder Psychologie sind zulassungsbeschränkt. Hier ist jedoch nicht, wie in Deutschland, der Notendurchschnitt ausschlaggebend, sondern es muss ein Test absolviert werden, dessen Bestehen zwingende Voraussetzung für den Erhalt eines Studienplatzes ist. 

Kinder, die keine gymnasiale Laufbahn absolvieren, haben die Möglichkeit eine 3-4-jährige Lehre zu machen und eine fundierte Ausbildung in einem Beruf zu erlangen.

Danach kann die Berufsmaturität erworben werden. Diese ergänzt die Berufliche Grundbildung (Lehre) mit einer erweiterten Allgemeinbildung und ermöglicht den Besuch einer Höheren Fachschule. 

Das Schweizer Bildungssystem bietet interessante und vielseitige Möglichkeiten. In der Schweiz besuchen deutlich weniger Kinder das Gymnasium als in Deutschland, die gymnasiale Maturitätsquote liegt bei ca. 20%.

Wer aus Deutschland mit Kindern in die Schweiz einwandert, sollte sich daher gezielt über Wege und Möglichkeiten informieren: Wir stellen Ihnen bei Bedarf gern individuelle Informationen zusammen und besprechen mit Ihnen die möglichen Bildungswege für ihr Kind. 

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