
Verkehrsregeln in der Schweiz: Sekundenregel für rote Ampeln?
Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass ein Rotlichtverstoss erst nach einer Sekunde geahndet wird, kann es in der Schweiz bereits vorher weitreichende Konsequenzen geben.
Wer in Deutschland eine Ampel überfährt, die bereits seit einer Sekunde das Rotlicht angezeigt hat, muss den Führerschein für mindestens einen Monat abgeben. Ausserdem wird eine Geldbusse verhängt. Wer eine rote Ampel innerhalb der ersten Sekunde übertritt, hat nur eine Geldbusse zu zahlen.
In der Schweiz gilt diese Regelung nicht. Wer ein Rotlicht übertritt, zahlt mindestens 250 Franken. Situationsabhängig kann es deutlich teurer werden, nämlich dann, wenn eine sogenannte Verzeigung ab ca. 400 Franken verhängt wird. Wer demnach andere Verkehrsteilnehmer gefährdet oder einer theoretischen Gefährdung bezichtigt wird, kann unabhängig von einer Sekundenregel mit hohen Geldbussen und Führerausweisentzug bestraft werden.
Es wird immer der individuelle Fall betrachtet: Mehrere Kameraaufnahmen helfen bei der Beweisführung und zeigen an, ob beispielsweise die Haltelinie übertreten, aber noch vor der Kreuzung gestoppt wurde.